Die Großglockner Hochalpenstraße ist die höchste befestigte Paßstraße in Österreich. Sie ist 47,8 km lang und verbindet die beiden Bundesländer Salzburg und Kärnten. Sie führt von Bruck an der Großglocknerstraße im Salzachtal über das Fuscher Törl und das Hochtor nach Heiligenblut im Mölltal mit Abzweigungen auf die Edelweißspitze und die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe.

Früher bedeutende Handelsstraße, ist die Großglockner-Hochalpenstraße heute eine touristische Attraktion. Neben der Überquerung des Alpenhauptkammes als reizvolle Reiseroute bietet sie insbesondere mit der Gletscherstraße auf die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe die Zufahrt zum Großglockner, Österreichs höchstem Berg.

Im Herbst 1924 wurde der Kärntner Landesbedienstete Dipl. Ing. Franz Wallack (1887–1966) beauftragt, eine drei Meter breite Straße mit Option zur Erweiterung auf fünf Meter, Ausweichen auf Sichtweite und einer Höchststeigung von 12% - auf der Zweigstrecke zur Edelweißspitze 14% - zu projektieren.

Am 30. August 1930 um 9 Uhr 30 wurde mit den Bauarbeiten für die Großglockner Hochalpenstraße begonnen, die am 3. August 1935 feierlich eröffnet wurde. Insgesamt wurden 870.000 Kubikmeter Erde und Fels bewegt, 115.750 Kubikmeter Mauerwerk geschaffen, 67 Brücken gebaut und ein Straßentelefon mit 24 Sprechstellen installiert. 3.200 Arbeiter leisteten 1,8 Millionen Arbeitsschichten. Am Tag nach der Eröffnung fand eine eindrucksvolle Motorsportveranstaltung für Automobile und Motorräder, das erste internationale Großglockner-Rennen, statt.

Bei der Planung wurde von 120.000 Besuchern jährlich ausgegangen, 1939 wurden knapp 375.000 gezählt. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges blieben die Besucher aus. In den Kriegsjahren 1940 bis 1944 besuchten nur insgesamt 27.000 Personen die Hochalpenstraße. Durch Kriegswirren, Panzerfahrzeuge, schwere Unwetter und unsachgemäße Schneeräumung erlitt die Straße arge Schäden. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war es daher dringend nötig, die Straße zu sanieren, um ihre Verkehrssicherheit zu gewährleisten.

Ab 1949 ging es mit dem Besucherstrom auf der Glocknerstraße wieder deutlich bergauf. Zwischen 1949 bis 1952 stiegen die Besucherzahlen jährlich um bis zu 50%. Es war daher nötig, die Straße zu modernisieren. Das Ziel war, die Straße von 6 m auf 7,5 m - in den Tallagen auf 8 m - zu verbreitern, den Radius in den Kehren von 10 auf 15 m zu erweitern, die Durchschnittsgeschwindigkeit von 40 km/h auf 70 km/h zu erhöhen, Parkflächen für 4.000 statt 800 Fahrzeuge zu errichten und damit die Kapazität der Straße auf 350.000 Fahrzeuge je Saison zu erhöhen.

Die Großglockner Hochalpenstraße zählt zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Österreichs. Durch die Weiterentwicklung der Besuchereinrichtungen entlang der Straße wurde die Verweildauer der Besucher erhöht. Die Großglockner Hochalpenstraße ist weit mehr als eine Straße. Sie ist Teil der österreichischen Kulturgeschichte, ein touristisches Hauptziel Österreichs und ein Bauwerk internationalen Ranges.

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